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Hallo,
zur Zeit lese ich E-Books mit einem MacBook, entweder über Adobe Digital Editions, der eBookLibrary von Sony oder seit neustem auch mit calibre (geht nur ohne DRM, aber dann kann man die Schriftart einstellen und auch die Silbentrennung!). Überlege nun, mir den PRS-505 zuzulegen.
Der Hauptgrund wäre eine bessere Lesbarkeit, neben der leichteren Handhabung. Da ich noch keinen Vergleich hatte, hier die Frage, wie groß der Unterschied beim Lesen ist zwischen beiden Varianten. Beim Notebook habe ich immerhin Hintergrundbeleuchtung und die Auflösung des MacBooks ist bei 13 Zoll mit 1280x800 nicht schlecht.
Was mich bei den E-Books sehr stört ist die fehlende Silbentrennung und die damit einhergehenden Löcher im Text. Auch das fehlende Pairkerning ist unangenehm (daß z.B. bei Te das e neben dem Oberstrich des Ts steht und nicht darunter). Ist das bei den Readern genauso oder kann man bei denen Silbentrennung und Schriftart wählen?
Danke schon mal für die Hilfe.
Pairkerning hatte ich auf dem Reader noch nie und ich versuche Texte immer in der Schriftgröße S zu lesen. Dann gibt es auch keine Löcher im Text. Stellt man eine größere Schrift ein, kann es bei Pdf-Dateien zu fast leeren Seiten kommen und man muss häufiger umblättern.
Ich lese vorwiegend ePub-Dateien in S und das klappt in der Regel sehr gut. Was aber relativ regelmäßig auftritt, ist, das die Leerzeichen nicht stimmen. Beispiel:
Als sie d as Hausverließ,... D.h. die Leerzeichen erscheinen, als wären sie nicht immer an der richtigen Stelle. Aber das tritt nicht so massiv auf, dass es mir den Spaß am Lesen verderben könnte.
Bisher habe ich es auch nicht als erforderlich betrachtet, an der Schriftart oder der Silbentrennung etwas zu ändern, weshalb ich mich damit noch gar nicht befasst habe.
Danke für die beiden Antworten. Mit Größe S käme ich überhaupt nicht klar, ein Grund für mich, E-Books zu lesen, ist die Vergrößerungsmöglichkeit. Die Zeiten, Krieg und Frieden mit einem 10er Schnitt lesen zu können, sind leider schon lange vorbei.
Hört sich bisher so an, als ob es keine Silbentrennung auf dem 505 gäbe. Schade, Sony wirbt mit einem Bild mit Silbentrennung, das ist dann wohl ein Fake.
Dann bleibt für mich noch die Frage, ob die Lesbarkeit beim 505 durch die andere Bildschirmtechnik einfacher und angenehmer ist. Kann mir dazu jemand etwas schreiben? Wäre nett.
Gruß Alaska
Hallo Alaska!
Silbentrennung auf den Sony Readern gibt es, soviel ich weiß, im LRF- bzw. LRX-Format, das aber wohl vor dem Aus steht, was Kauf-ebooks angeht. Freie Texte (ohne DRM) kann man allerdings mit Calibre nach LRF konvertieren. Mich stört die fehlende Silbentrennung überhaupt nicht. Schade ist, daß der Reader im epub-Format keinen Blocksatz darstellen kann, aber auch das fällt mir inzwischen kaum noch auf.
Ich lese immer mit der größten Schriftgröße auf dem PRS-505 und bin damit sehr glücklich, das häufigere Blättern stört mich überhaupt nicht.
Den Lesekomfort auf dem Display des PRS-505 kannst Du überhaupt nicht mit dem Lesen auf einem herkömmlichen Bildschirm vergleichen. Ich lese nur sehr ungern auf PC- oder Handy-Bildschirm, meine Augen strengt das sehr an. Auf einem solchen Bildschirm würde ich niemals freiwillig Bücher lesen. Mit dem Reader ist das ganz anders, meine Augen ermüden fast gar nicht mehr, sie ermüden auch bei weitem weniger als beim Lesen in gedruckten Büchern. Ich lese endlich wieder entspannt und kann mir nicht mehr vorstellen, auf das Gerät zu verzichten. (Von den anderen Vorteilen wie der Tatsache, daß ich jederzeit Hunderte von Büchern dabei habe usw., mal ganz zu schweigen.)
Probier' es doch einfach aus!
Ein Freund von mir, der das Gerät bei mir gesehen hat, ohne vorher von der e-ink-Technologie etwas gehört zu haben, meinte: "Das sieht ja aus als wäre die Schrift direkt dort hingemalt" - und hat sich dann auch prompt einen PRS-505 gekauft.
Viele Grüße,
Momo
Hallo Momo,
danke für die ausführliche Antwort. Dann probiere ich es mal mit dem 505.
Muß aber sagen, daß ich das Lesen auf hochwertigen LCDs als nicht sooo unangenehm empfinde. Das war bei Röhrengeräten oder Notebooks mit geringer Auflösung anders, aber auf meinem jetzigen lese ich stundenlang, meist meine abonnierte Tageszeitung oder eben Bücher, inzwischen oft im epub-Format, damit kann man immerhin gut blättern.
Ansonsten finde ich es schon eine Schande, wenn ich das Schriftbild bei epubs mit einem guten Buch vergleiche. Zur fehlenden Silbentrennung und fehlendem Pairkerning kommen ja auch noch falsche Schnitte. Kursiv ist wie bei den allerersten Druckern und Computern schiefgestellter Normalschnitt, wenn man sich ein bißchen mit Schriften auskennt, sieht das nur grottig aus (so jedenfalls über Adobe Digital Editions, was ja in diesem Bereich identisch mit der Darstellung auf einem Reader zu sein scheint). Man muß sich von den ästhetischen Vorteilen eines Buches verabschieden und mit der reinen Abstraktion vorlieb nehmen. Was nicht nötig wäre, wenn die Reader hochwertiger wirken würden und die epub-Technik sorgsamer entwickelt und umgesetzt worden wäre.
Aber vermutlich auf Dauer bequemer, als eine stärkere Lesebrille.
Gruß Alaska
Hallo Alaska!
Hmmm, also ich gebe Dir natürlich recht, was Blocksatz usw. angeht (daß Sony das nicht hinbekommt, ist wirklich eine Schande, zumal es andere ebook-Reader anscheinend beherrschen). Die Probleme mit Kusrivschrift usw., von denen Du sprichst, kann ich aber überhaupt nicht nachvollziehen. Ich hab selbst einiges gescannt und da sind auch kursive Passagen dabei, die werden auf dem Reader ganz normal kursiv angezeigt und sehen bei mir auch nicht irgendwie "grottig" aus. Vielleicht wird das in ADE irgendwie anders dargestellt, dazu kann ich nichts sagen, weil ich niemals in ADE ein Buch lesen würde. (Trotz hochauflösendem Monitor.) Oder mein ästhetisches Empfinden ist da einfach nicht so ausgeprägt? Ich weiß jedenfalls wirklich nicht, was Du meinst und bin gespannt, wie Du das tatsächliche Lesen mit dem PRS-505 dann letztlich empfinden wirst.
Viele Grüße,
Momo
Hallo Momo,
mit "grottig" meine ich einen künstlichen kursiven Schnitt, bei dem einfach der normale Schnitt schräg gerechnet wird. In jedem normalen Buch gibt es neben dem normalen Schnitt einen extra berechneten kursiven Schnitt. Wenn Du Dir mal z.B. bei Linotype Schriftfamilien ansiehst, da gibt es für jede Größe jeweils für normal, kursiv und fett einen eigens hergestellten und optimierten Schnitt.
Linotype Font Sampler
Das ist zum Beispiel kursiv aus der Stempel Garamond, die Brotschrift für Literatur. An dem fein nach innen gebogenen h erkennt man die schnell. Das bekommt man nicht hin, wenn man einen Romanschnitt einfach zur Seite kippt. Überhaupt habe ich die Garamond, die fast von allen literarischen Verlagen als Standard benutzt wird, noch in keinem einzigen epub gefunden, fast immer wird dort die Times eingesetzt, eher eine Zeitungs- denn eine Literaturschrift.
Man zahlt den gleichen Preis wie fürs gedruckte Buch und bekommt neben DRM mit den bekannten Einschränkungen auch noch ein gegenüber dem Original minderwertiges Schriftbild.
Aber ich will hier nicht die Lesegenuß verderben. Finde nur, einiges müßte noch verbessert werden, ansonsten wird sich dieses Medium vermutlich nicht durchsetzen.
Gruß Alaska
Hallo Alaska!
Das ist interessant, aber ich verstehe immer noch nicht, worum es Dir geht. Ich hab den Eindruck, daß wir hier aneinander vorbeireden. Ich meine, ich habe durchaus schon ebooks gelesen, in denen auf dem Reader so eine Schrift gesetzt war und ich war beim Kauf des Readers und der ersten ebooks sogar erstaunt, wie "gleich" das gedruckte Buch und das ebook von Schrift und Gestaltung her waren. Vielleicht bin ich aber auch "blind" oder weniger anspruchsvoll als Du... Manchmal hab ich auch schon Schriftarten eigenmächtig geändert, weil ich serifenfreie Schriften angenehmer lesen kann als welche mit Serifen (geht aber natürlich nur bei ebooks ohne DRM).
Du wirst es ja bald sehen und dann entscheiden können, ob Dir die ebooks gut genug sind.
Was mich (neben DRM) am meisten stört, sind eigentlich die Preise und die oft fehlenden Cover (aber auch bzgl. letzterem wurde ich dieser Tage positiv überrascht, indem viele meiner neu gekauften ebooks Cover enthielten. Nur die Randomhouse-Gruppe scheint sich weiterhin standhaft zu weigern, ihren ebooks Cover mit auf den Weg zu geben; jedenfalls hab ich noch kein einziges meiner vielen Random-House-ebooks entdeckt, das ein Cover gehabt hätte...).
Alles in allem empfinde ich das elektronische Lesen aber als echten "Segen" und als bei weitem angenehmer als das Lesen in gedruckten Büchern mit oft winzigen, verschnörkelten Schriften, die es meinen Augen unmöglich machen, lange mit Freude "dranzubleiben".
Viele Grüße und gute Nacht,
Momo
Hallo Momo,
ein Auge für Schriften zu haben ist einfach eine Marotte von mir. Ich habe schon sehr früh angefangen, meine privaten Briefe mit dem Computer zu schreiben und mir gute Schriften gekauft, damit die dann nicht wie Geschäftsbriefe wirken. Wenn man sich damit mal beschäftigt hat, sieht man die Unterschiede sofort.
Die Preise stören mich auch und dann denke ich, nun haben die so wenige Kosten und einen so hohen Ertrag und schlampen derart mit dem Schriftbild herum (was unterschiedlich ist, es gibt auch einige sorgsam gemachte epubs, allerdings mit den schon genannten grundsätzlichen Einschränkungen) und entwerten das ganze elektronische Buch auch noch mit den DRM-Einschränkungen, die natürlich nur den ehrlichen Kunden gängeln, ins Internet gestellte illegale Versionen gibt es natürlich ohne DRM.
Aber das Lesen echter Bücher mit kleiner Schrift ist für mich schon lange keine Alternative mehr, seit Jahren weiche ich auf ungekürzte Hörbücher aus oder scanne die eigenen Bücher und übertrage sie in ein Textdokument, ob nun als Doc, PDF oder neuerdings auch als EPUB. Das ist sehr zeitaufwendig, dauert bei 300 Seiten mindestens 3 Stunde, und erst mal war ich deswegen ganz froh, daß es jetzt immer mehr elektronische Bücher gibt, die man gleich kaufen kann.
Vermutich fahre ich heute zu Sony, sehe mir den 505 an und stelle mein MacBook daneben. Und dann werde ich auch wissen, ob ich noch bis Weihnachten warten kann.
Viele Grüße und einen schönen Tag,
Alaska
Hallo Alaska!
Oh, ich glaube, jetzt verstehe ich, was Du meinst: es geht Dir nicht darum, zu klären, ob der ebook-Reader diese Schriften umsetzen kann (ich gehe davon aus, daß er das sehr wohl kann und das will ich Dir hier die ganze Zeit erklären ) sondern ob die Verlage die ebooks entsprechend aufbereiten. Da gibt es sicher große Unterschiede, aber ich hab bisher bei weitem mehr ebooks gelesen, bei denen ich den Eindruck hatte, daß das Schriftbild dem des gedruckten Buches entspricht als ebooks, bei denen ich da eine Abwandlung wahrgenommen habe. Und die Fehler, die bei Dir anscheinend unter ADE auftreten (Lücken im Text usw.) hab ich noch in keinem ebook auf dem Reader gehabt (und ich lese eben nicht in ADE).
Lücken im Text hatte ich nur bei "Stadt der Diebe" und ich gehe davon aus, daß die an den Stellen waren, an denen ursprünglich mal Trennstriche standen und der Verlag bei der ebook-Umsetzung die Trennstriche durch eine Leerstelle ersetzt hat statt die Striche ersatzlos zu löschen. Das hat mich sehr gestört, hat aber nichts damit zu tun, wie der Reader den Text umsetzt sondern nur damit, ob das ebook fehlerfrei erstellt wurde oder nicht.
Was darüber hinaus noch einen Riesen-Unterschied zwischen dem Reader und dem Laptop ausmacht, ist natürlich die Handlichkeit (kann man wirklich quasi immer dabei haben), die sehr lange Akku-Laufzeit (1-2 Wochen ohne Laden) und die sofortige Bereitschaft. Kein Hochfahren, kein Starten eines Programms usw. sondern ein kleiner Switch und der Text ist da. Würde ich erst ein Laptop auspacken, hochfahren, ein Programm starten müssen, würde ich mir immer zuerst gut überlegen, ob die Zeit, die ich zum Lesen zur Verfügung habe, das wirklich als lohnend erscheinen läßt. Beim Reader ist das ganz anders und ich hole ihn auch raus, wenn ich nur 5 oder 10 Minuten zur Verfügung habe, hab ihn in der Arztpraxis dabei, im Cafe, wenn ich auf eine Freundin warte, an Haltestellen usw., usw. und das Lesen wird damit eben wirklich immer schnell und unkompliziert verfügbar.
Auch Dir einen schönen Tag, ich bin gespannt, wie Dein Vergleich ausfällt.
Viele Grüße,
Momo
PS: Was mir bei den Vorführgeräten im Laden auffällt: oft haben sie da Peterchens Mondfahrt als pdf installiert. Damit geht das Blättern bei weitem langsamer als es "eigentlich" mit dem Reader abläuft.